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Über uns

Verein

Der Verein "Luzern postkolonial" entstand im Frühling 2023. Unser Ziel ist es, koloniale Verstrickungen Luzerns und deren Kontinuitäten aufzuarbeiten und öffentlich zu vermitteln. Wir sind überzeugt davon, dass die Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung einer aufgeklärten Erinnerungskultur und solidarischen Gesellschaft leisten kann. Unsere Webseite ist der Versuch, eine Plattform für diesen offenen Prozesses zu gestalten. Wir laden alle ein, sich daran zu beteiligen.

Warum "Luzern postkolonial"?

Luzern war über Jahrhunderte hinweg in den Kolonialismus europäischer Grossmächte verstrickt. Die Forschung spricht in solchen Fällen von «Kolonialismus ohne Kolonien». Denn die teils direkten, teils indirekten wirtschaftlichen und kulturellen Verstrickungen in kolonialistische Praxis wirkten sich auf die ganze Gesellschaft aus und prägen sie noch heute. Aus diesem Grund verwenden wir den Begriff «postkolonial». Mit ihm verweisen wir auf das Weiterwirken bestimmter Teile des Kolonialismus, wo koloniale Herrschaft aufgelöst wurde.  Die Aufarbeitung der kolonialen Verstrickungen Luzerns ist ein noch fast unbeschriebenes Blatt. Lange gingen sie vergessen - oder wurden gar absichtlich aus der Geschichtsschreibung gestrichen. Es geht uns folglich darum, die historische Aufarbeitung Luzerns dort zu ergänzen, wo postkoloniale Aspekte einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis "unserer" Gesellschaft leisten, und dort Kritik zu üben, wo sie absichtlich übergangen werden.

Alles kolonial oder was?

Historische Aufarbeitungen und gesellschaftliche Analysen, die ihrem Namen gerecht werden wollen, sind immer Teil eines offenen und unvollständigen Prozesses. Und sie haben es an sich, bestimmte Aspekte hervorzuheben und andere zu verkürzen. Das gilt auch für postkoloniale Aufarbeitung. Wir sehen uns in erster Linie einer interdisziplinären Kulturwissenschaft verpflichtet. Relevant sind historische, soziologische sowie kulturwissenschaftliche Methoden. Dies ist wichtig, um historischen Ereignissen nicht mit der beruhigenden Distanz der Zeit zu begegnen ("das alles ist schon lange her und hat nichts mehr mit heute zu tun"), sondern sie als Momente von Strukturen zu erfassen, die bis heute bestehen. Dennoch, oder gerade deshalb haben wir nicht den Anspruch, die Gesellschaft und ihre Geschichte ausschliesslich und abschliessend zu klären. Der postkoloniale Blick beleuchtet aber wichtige, bisher vernachlässigte Zusammenhänge. Und wir behalten uns vor, dort Kritik zu üben, wo eine solche Vernachlässigung verteidigt wird.

Was macht der Verein konkret?

Wir sammeln bestehendes Wissen, betreiben eigene Recherchen (z.B. im Stadt- und im Kantonsarchiv oder einfach unterwegs in der Stadt), schreiben und redigieren Texte und machen sie niederschwellig zugänglich. Wir pflegen diese Webseite als Plattform für Öffentlichkeitsarbeit, streben aber auch weitere Möglichkeiten an. Beispielsweise in der Publikation von Beiträgen in anderen Medien, mit der Organisation öffentlicher Veranstaltungen und durch Vernetzung mit Institutionen, Vereinen sowie - im Sinn einer public history - der Zivilgesellschaft. Mittelfristig streben wir an, physische Stadtundgänge anzubieten. Ausserdem halten wir es uns vor, das politische und gesellschaftliche Tagesgeschehen zu kommentieren. Zwischendurch ruht der Verein auch mal, weil das meiste Freiwilligenarbeit ist, die zwar Spass macht, uns aber nicht aus dem Lohnzwang befreit.

Mitwirken, mitsprechen

Du hast Anmerkungen zu einem Text oder willst selber einen schreiben? Du bist letztens an einem Ort vorbeigekommen, der sich als Station des Rundgangs anbieten würde? Dir sind im öffentlichen Leben Luzerns Äusserungen oder Objekte aufgefallen, die der postkolonialen Klärung bedürfen? Du hast eine Idee für eine Veranstaltung? Schreib uns auf: kontakt@luzernpostkolonial.ch.

Redaktion & Betriebsgruppe

Gina Dellagiacoma

Anna Kaita

Jan Miotti

Michel Rebosura

Joel Wehrle

Nina Winiger

Unterstützen

Luzerner Kantonalbank

Pilatusstrasse 12, 6003 Luzern

Vereinskonto "Luzern postkolonial"

IBAN: CH80 0077 8221 0430 8200 1

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